Ob 4K (4096×2160 Pixel) oder Full-HD (1920×1080 Pixel) hängt immer vom Budget des Kunden ab. 4K bedeutet vier Mal mehr Auflösung, also ein 4 Mal so großes Bild wie Full-HD. Der Vorteil liegt also ganz klar auf der Hand: Schaut man sich einen 4K Film auf einen 4K Bildschirm an, hat man ein scharfes Bild. Ein Film in Full-HD wirkt bei gleichem Betrachtungsabstand unscharf, weil er hochskaliert wird. Allerdings besitzen die wenigsten Menschen heut zu Tage einen 4K Bildschirm. Darüber hinaus wird es sicherlich noch etliche Jahre dauern, bis sich 4K als Fernsehnorm etabliert. Andersrum betrachtet man einen 4K Film auf einen Full-HD Bildschirm, ist die subjektive Schärfe des 4K Films höher als die, des Full-HD Films. Grund dafür ist die Pixeldichte. Der 4K Film wird runter skaliert und die Pixel werden “enger” zusammen geschoben”.
Spricht also erstmal alles für den 4K-Film. Inzwischen können die meisten Kameras, ja sogar Smartphones, problemlos Filme in 4K aufzeichnen. Was die wenigsten allerdings beachten ist, dass man vier Mal mehr Daten produziert. Bei einem durchschnittlichen Drehtag mit zwei Kameras, wie zum Beispiel bei einem Interview, kommt man schnell auf mehrere 100 GB Speicher. Filmt man dann auch noch in RAW, benötigt man schnell ein ganzes Terrabyte für einen Film. Auch die Arbeits- und Renderzeiten steigen deutlich im Schnitt an. Je nach dem ob man mit Filtern und Plugins arbeitet, kann es auch zu ungewollten Abstürzen kommen. Irgendwann ist die Rechenleistung eben ausgereizt.
Aus unserer Erfahrung heraus können wir sagen, dass ein 4K Film mindestens 30% mehr Zeit im Schnitt benötigt, als ein Film in Full-HD. Kostentechnisch gesehen, kann man also geschätzte 20-30% sparen, wenn man sich für einen Full-HD Film entscheidet. Ob die Mehrkosten 4K rechtfertigen hängt ganz klar davon ab, wo der Film gezeigt werden soll und für welchen Zeitraum. Einen Imagefilm, den man bestenfalls für die nächsten 5 Jahren auf seiner Website hat, produzieren wir grundsätzlich in 4K. Ebenso Werbespots, die zum Beispiel im Kino ausgestrahlt werden. Handelt es sich allerdings um ein Eventvideo, eine LIVE-Übertragung oder eine Dokumentation, reicht Full-HD völlig aus.
Aus Sicht der Produktionsfirma ergeben sich noch weitere Vorteile von 4K: Wird der Film sowieso in Full-HD ausgegeben, kann man beim 4K Bild rein zoomen. Man kann den Bildausschnitt verändern und “weicher” schneiden: Gleiches Bild – einmal 50% skaliert, einmal 100%. Bei einem Interview könnte man so eine Kamera sparen. Allerdings sind wir kein Freund von dieser Methode, weil sich der Hintergrund in seiner Größenrelation nicht ändert. Dies wirkt unnatürlich. Ein weiterer Vorteil ist, dass man 4K Material besser stabilisieren kann.